Österreich - Türkei - Afrika
Die Weißstörche brauchen für ihren Flug nach Afrika rund zwei Monate. Damit sind sie länger unterwegs als die meisten Zugvögel. Als Segelflieger brauchen sie warme Aufwinde über Land. Darum umfliegen sie das Mittelmeer und legen keine weiten Strecken über dem offenen Meer zurück.

„Interessanterweise ziehen viele Jungstörche noch vor ihren Eltern ab – die Zugrichtung ist ihnen angeboren und muss nicht erlernt werden."
weiß Eva Karner-Ranner von BirdLife Österreich."Die Altvögel hingegen nutzen die Zeit nach dem Abflug der Kinderschar oft noch zum Ausbessern des Horstes."
Die österreichischen Störche zählen zu den sogenannten „Oststörchen". Sie ziehen über den Bosporus und die Türkei Richtung Ostafrika (oder sogar bis Südafrika). Darum machen sich die langbeinigen Vögel verhältnismäßig schon so früh auf den Weg.
Illegale Jagd auf Zugvögel
Wie Birdlife informiert birgt der alljährliche Vogelzug große Gefahren. Viele Zugvögel kehren nicht zurück ihre Heimat. Weißstörche sind von der illegalen Verfolgung im Mittelmeerraum nicht gefeit. Tausende werden jedes Jahr abgeschossen.
"Vor allem auf Zypern und Malta, in Syrien und Ägypten werden jedes Jahr mehr als 25 Millionen Vögel illegal getötet"
, informiert Birdlife.Als ein „Hot-Spot" für den illegalen Abschuss von den langbeinigen schwarz-weiß gefiederten Vögeln gilt der libanesische Qaraoun-See. Zusätzlich zur illegalen Verfolgung setzen ihnen der Mangel an Rast- und Nahrungsplätzen auf ihrer langen Reise erheblich zu. Die Kampagne „FlightForSurvival" von BirdLife International und seinen Partnern hat es sich zum Ziel gesetzt, auf den illegalen Vogelmord aufmerksam zu machen und Zugrouten zu sichern.
Im Burgenland brüten die meisten Störche in Kärnten die wenigsten
In Österreich brüten derzeit etwa 350 Weißstorchpaare. Die meisten davon im Burgenland, im östlichen Niederösterreich und der südöstlichen Steiermark.
Regional ist das Bild allerdings sehr unterschiedlich. Kärnten hat einen schlechten Bruterfolg. Das Süd- und Mittelburgenland einen mittel-guten. Überdurchschnittlich viele Jungvögel gab es im burgenländischen Seewinkel und der Buckligen Welt. „Deswegen müssen wir die Ergebnisse aus den restlichen Regionen abwarten, um eine abschließende Bilanz ziehen zu können", so Vogelkundlerin Eva Karner-Ranner von BirdLife Österreich.
(mp)