Cites-Konferenz - Washingtoner Artenschutzabkommen
Das Washingtoner Artenschutzabkommen ist ein Erfolg für den Schutz von bedrohten Wildtieren und Pflanzen. Elefanten aus Afrikas Wildnis dürfen beispielsweise nicht mehr an Zoos und Vergnügungsparks in aller Welt verkauft werden.
Wir haben in der Bildergalerie oben die wichtigsten Schutzmaßnahmen nach Tierart für dich zusammengestellt. Klick dich durch!

Beschlossen wurde dies bei der Cites-Konferenz ( „Konvention über den Handel mit bedrohten wilden Tieren und Pflanzen"), bekannt als Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Insgesamt 142 Tier- und 20 Pflanzenarten erhalten ab sofort einen strengeren Schutz. Versuche von Ländern, dem vorhandenen Schutzstatus von Elefanten und Nashörnern aufzuweichen, scheiterten kläglich.
Elfenbein, Wildtiere, exotische Haustiere, Haie, Seegurken
Von den Verschärfungen profitieren unter anderem Elefanten, Giraffen, Breitmaulnashörner oder exotische "Haustiere" wie Asiatische Zwergotter oder Echsen aber auch Haie, Rochen oder Seegurken.
„Selbst Arten, bei denen es um viel Geld und große Einflussnahme von Nutzergruppen geht, haben hier klar gewonnen. "
, freut sich die Biologin Daniela Freyer, von der Artenschutzorganisation Pro Wildlife. Der internationale Artenschutz sei mit dieser Konferenz stark aufgewertet worden, so die Biologin. War Österreich gegen strengeren Artenschutz?
Für das Artenschutzabkommen brauchte es auch eine Zustimmung der EU. Laut der Agentur Shifting Values drohten die EU-Staaten den Beschluss zu verhindern."Als eine treibende Kraft dahinter gilt Österreich", informiert Shifting Values in einer Presseaussendung.
Warum stellt sich gerade Österreich gegen den Artenschutz?"Da lohnt es sich, einen Blick auf Österreichs Geschichte mit den Elefanten zu werfen. So ist Österreich laut der Studie „The Deadly Dozen" in Sachen Elefanten-Trophäenjagd neben den USA oder China ganz vorne mit dabei. "Nach absoluten Zahlen Rang 9 und nach Pro-Kopf-Zahlen sogar Rang 3", informiert Shifting Values. Mehr dazu hier
Schlussendlich stimmte auch die EU mit 87 Ja-Stimmen, 29 Nein-Stimmen und 25 Enthaltungen zu. Die USA stimmten dagegen und Simbabwe hatte vergeblich versucht, die Entscheidung zu blockieren.
EU lässt Schlupfloch offen
Die EU baute in den Beschlusstext jedoch ein Schlupfloch ein: Afrikanische Elefanten sollen demnach in ihren angestammten Lebensräumen bleiben, "außer unter außergewöhnlichen Umständen", in denen ein Export der Tiere "nachweisbaren Nutzen für den Schutz von afrikanischen Elefanten an Ort und Stelle" bringe.
Auch "in Notsituationen" seien solche Transfers möglich, hieß es. Entscheidungen darüber müssten in Abstimmung mit dem Cites-Tierkomitee sowie einer Gruppe von Elefantenexperten der NGO International Union for Conservation of Nature getroffen werden. Dem Beschluss zufolge dürfen überdies Elefanten, die in der Wildnis gefangen wurden und in afrikanischen Tierparks leben, in andere Kontinente exportiert werden.
(mp)