"Der illegale Handel mit Tieren ist inzwischen eine Einkommensquelle der internationalen, organisierten Kriminalität geworden"
, so Kurt Essmann, Zoofachhandelssprecher für Österreich, in einer aktuellen Aussendung zu der Resolution. Maßnahmen gegen illegalen Haustierhandel

Die EU-Abgeordneten arbeiteten einen Katalog voller "wirksamer" Maßnahmen aus, wie es heißt, um dem Handel mit Heimtieren in der EU endlich Einhalt zu gebieten. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählen neben einer verpflichtenden Registrierung aller Katzen und Hunde (mit Chip) nicht nur strengere Kontrollen und europaweite Vernetzung, sondern auch Partnerschaften zwischen Behörden, Websites, Datenbanken und Tierschutzorganisationen. Zudem sollen nicht nur Beamte, sondern auch die Bevölkerung mehr zum Thema aufgeklärt und sensibilisiert werden.
Neben den ausgearbeiteten Maßnahmen schlagen die EU-Abgeordneten ausdrücklich vor, auch Wildtiere, die zu Hause gehalten werden mit einzubeziehen, wie beispielsweise Schlangen oder Großkatzen.
- Mehr Kontrollen
-Euroapweit verpflichtende Registrierung aller Hunde und Katzen mit Chip
- Härtere Strafen bei illegalem Handel (über gesamte Kette hinweg)
- Schulungen und Informationskampagnen (für Beamte und Bevölkerung)
- Regulierung bzw. Selbstregulierung von Online-Anzeigen
- Transparenz (über gesamte Handelskette hinweg)
-Forderung Tierrettungsstationen und Tierschutzverbänden/nichtstaatlichen Organisationen angemessene finanzielle sowie sonstige materielle und nicht-materielle Unterstützung bereitzustellen.
Tierschützer, Politik und Handel begrüßen Maßnahmen
Nicht nur für die Mitgliedsstaaten gilt es die geforderten Maßnahmen in die Tat umzusetzen. Auch jeder und jede Einzelne ist dazu aufgefordert die Hände von Tieren aus dubiosen Haltungen zu lassen und das Geschäft nicht weiter anzukurbeln.
„Schätzungsweise 2,4 Millionen Hunde werden jedes Jahr über Europas führende Kleinanzeigen-Websites gehandelt, viele davon aus unklarer Herkunft. Diese Welpen werden unter schlechten, unhygienischen Bedingungen gezüchtet. Einige überleben nicht mehr als ein paar Tage nach dem Kauf. Anonymität treibt den illegalen Online-Welpenhandel nur weiter an. Deshalb ist es umso wichtiger, dass das EU-Parlament diese Schritte unterstützt, gegen Welpenhändler vorgeht und das Bewusstsein der Verbraucher verbessert", sagt Vier Pfoten Kampagnenleiterin Martina Pluda. Doch nicht nur Tierschützer begrüßen die strengeren Maßnahmen, auch die Branchengruppe "Zoofachhandel in Österreich" und SPÖ-Europaabgeordneter Günther Sidl sehen die Dringlichkeit, illegalem Haustierhandel Einhalt zu gebieten.
"Hungrig, verschmutzt und viel zu früh von der Mutter getrennt – das ist die traurige Realität für viele Babywelpen. Sie werden unter grausamen Umständen gezüchtet, um danach quer durch Europa verschickt zu werden..."
, so äußert sich SPÖ-Europaabgeordneter Günther Sidl vergangene Woche vor der Resolution.HIER die gesamte Resolution zum Nachlesen.
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